Mañana Sol Premiere beim Dok.fest München

"Pavlovic erzählt eine zutiefst anrührende, persönliche Geschichte. Selten kann man so tief in die schwierige Lage von Menschen hineinschauen – und natürlich gelingt dem Filmemacher das, weil er den beiden so nah ist. Sie öffnen sich ihm, sie schildern ihm ihre Probleme, ihre Sorgen, ihre Fehler, ihre Ängste – weil er eben ihr Sohn ist. Man leidet mit, man fühlt sich hinein, man folgt dem langsamen Erzähltempo des Films, das die Zuschauer hineinzieht. Immer wieder gibt es Bilder der Stille, lange Einstellungen. Was die Wirkung des Films so intensiv werden lässt, ist die Frage, die sich vermutlich jeder Zuschauer, jede Zuschauerin stellen wird: Bin ich zufrieden, mit dem, was ich im Leben bisher gemacht habe? Was möchte ich noch tun, wie möchte ich mich selbst verwirklichen? Was sind die schwersten Fehler, die ich im Leben begangen habe? Was habe ich verpasst? Habe ich genug Zeit mit den Menschen verbracht, die mir wichtig sind? Bin ich Irrwege gegangen, die mich in die falsche Richtung gebracht haben? „Mañana Sol“ reißt bei seinen beiden Protagonisten diese Wunden auf, aber gemeint ist eigentlich auch der Zuschauer, das macht den Film so schmerzhaft."

Jürgen Bürgin, A Visual Zine